Wie mache ich ein Programm?
Ich gehe los und suche Brüche.
Dann entwerfe ich eine musikalische Reiseroute entlang alltäglicher menschlicher Abgründe – Verlassensein, Antriebsschwäche, Todesfurcht, Eifersucht oder gescheiterte Diätvorhaben – und lasse es aus maximaler Fallhöhe sachte bis kräftig (schwarzen) Humor hageln. Auf solchem Höhenwanderweg führe ich das Publikum singend und spielend durch heitere bis tiefdunkle Gefühlsregionen.
Es muss gelitten werden. Und gelacht.
Ich bin zutiefst überzeugt vom Katharsis-Gedanken der griechischen Tragödie. Allerdings fehlt ihm aus meiner Sicht der entscheidende letzte Schritt: auf das empathische Mit-Erleiden und die daraus erwachsende Erkenntnis eigener Verstrickungen muss ein helles befreiendes Lachen folgen. Erst dann ist das Ziel erreicht!
Ich setze auf Biodiversität. Stilistisch wie emotional.
Alles, was der Verwebung in ein unerwartet stimmiges Neues dient, ist willkommen:
Kreislersche Giftspritzen, barocker Weltschmerz, rebellischer Tango Nuevo, innig-skurrile alpine Folklore, schräg-virtuose Zungenbrecher, Rilke-Elegien (ja, auch da müssen Sie durch, und sie werden sie lieben lernen!), moderne Prosa und Gebrauchsliteratur, Kochrezepte, Statistiken und Selbsterdachtes aus rund fünf Jahrhunderten abendländischer Kulturgeschichte.